Jeremia 4 - Die Bibel (Schlachter 2000)

Kapitel 4Gottes Ruf zur Umkehr und zum Neuanfang

1Wenn du umkehrst

4Beschneidet5Mo 10,16; Hes 18,31; vgl. Röm 2,28-29; Kol 2,11 euch für den Herrn und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein FeuerJer 5,14; 15,14; 21,5.12; 23,29; Mk 9,43-49, das niemand löschen kann, wegen der Bosheit eurer Taten!

Ankündigung einer verheerenden Invasion aus dem Norden

5Verkündigt es in Juda und lasst es hören in Jerusalem und sagt es; stoßt in das SchopharhornHos 8,4 im Land, ruft aus voller Kehle und sprecht: »VersammeltJer 8,14; vgl. Jer 35,11 euch und lasst uns in die festen Städte ziehen!«

6Richtet ein Banner auf nach Zion hin, flieht und steht nicht still! Denn ich bringe UnheilJer 1,13-15; 6,1.22; 21,7; 25,9 von Norden her und eine große ZerstörungJer 50,22; 51,53-56; Zeph 1,10:

7Der LöweDan 7,4 ist aus seinem Dickicht hervorgekommen, und der Verderber der Völker ist aufgebrochen; er ist ausgegangen von seinem Ort, um dein Land zur Wüste zu machen, damit deine Städte zerstörtJer 25,9 werden und niemandJer 2,15; 6,8; 10,22 mehr darin wohnt.

8Darum gürtet euch Sacktuch um, klagt und jammertJer 9,9; 25,34; Jes 22,12; denn die ZornglutJes 5,25 des Herrn hat sich nicht von uns abgewandt!

9Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der Herr, da werden der König und die Fürsten den MutJer 2,26; 39,4; Ps 76,13; 102,5; Hes 21,12 verlieren, und die PriesterJer 6,13 werden entsetzt sein und die ProphetenJes 29,9-10 erstarrt.

10 Jer 6,14; 14,13-14; Hes 14,9-10 Da sprach ich: »Ach, Herr, Herr, du hast wahrlich dieses Volk und Jerusalem sehr getäuscht, indem du sprachst: Ihr sollt Frieden haben!, aber nun ist das Schwert an die Kehle gesetzt!« —

11Jer 30,23; Hes 17,10; Hos 13,15Zu jener Zeit wird zu diesem Volk und zu Jerusalem gesagt werden: Ein heißer Wind kommt von den kahlen Höhen der Wüste zu der Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern;

12Jer 4,28; 1,16; Ps 76,8-9; Hes 5,8; 6,11-13; 7,8ein Wind, zu heftig dafür, kommt von mir. Nun will auch ich ihnen mein Urteil sprechen!

13Siehe, gleich Wolken zieht er herauf, und wie ein SturmwindJes 5,28 sind seine Streitwagen; schneller als Adler5Mo 28,49; Kla 4,19; Hos 8,1 sind seine Rosse! WeheJer 4,31; vgl. Jer 10,19 uns, denn wir sind verwüstet!

14Wasche dein HerzJer 13,27; 17,1.9; Ps 66,18; Hes 18,31; Jak 4,8 rein von Bosheit, o Jerusalem, damit du gerettet wirst! Wie lange sollen deine heillosen PläneJer 25,5; 30,12; 35,15; vgl. Mk 7,21 in deinem Herzen bleiben?

15Denn eine Stimme meldet es von Dan Jer 8,16; Ri 18,29; 20,1her und verkündet Unheil vom Bergland EphraimJos 17,15 aus:

16Lasst es die VölkerJer 6,18; vgl. Sach 14,2 wissen; siehe, verkündet es über Jerusalem: Belagerer sind aus einem fernen Land gekommenJer 6,22; vgl. Jes 39,3 und lassen ihre Stimme erschallen gegen die Städte Judas;

17wie Feldhüter lagern sie sich rings umJer 6,3; 52,4 her; denn es hat sich gegen mich empörtJes 1,28; Kla 1,18; Dan 9,7-14, spricht der Herr.

18Dein Wandel und deine Taten haben dir das eingetragenJer 2,17; 6,19; Jes 50,1; deine Bosheit ist schuld daran, dass es so bittervgl. Jer 31,15; Kla 3,15; Hes 27,30 steht, dass es dir bis ans Herz dringt!

19Meine Brustvgl. Jes 21,3; Kla 1,16; Hab 3,16! Meine Brust! Mir ist so angst! O ihr Wände meines Herzens! Mein Herz rast in mir; ich kann nicht schweigenvgl. Jer 20,9; Hes 33,7-9! Denn du, meine Seele, hörst den Schall des HornsJer 4,5; Am 3,6-8, das Kriegsgeschrei.

20ZerstörungJer 25,11; Hes 7,25-26 über Zerstörung wird gemeldet; denn das ganze Land ist verheert; plötzlich sind meine Zelte verwüstetJer 4,7; 10,19; Jes 33,20, in einem Augenblick meine Zeltbahnen!

21Jer 4,5-6; Jer 4,14.19; 6,1; vgl. 2Chr 35,25Wie lange muss ich noch das Kriegsbanner sehen und den Schall des Schopharhornes hören?

22Wahrlich, mein Volk ist töricht5Mo 32,6.28; Spr 28,5, sie kennenJer 9,2.5; Jes 1,3; Hos 4,1.6 mich nicht; närrische Kinder sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie, BösesSpr 1,16; Mi 7,3; Röm 16,19 zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.

23Ich schaute zur Erde1Mo 1,2; Jes 5,30 — doch siehe, sie war wüst und leer! und zum HimmelJer 4,28; Offb 6,12  — aber sein Licht war verschwunden!

24vgl. Jes 5,25; Hes 38,20; Nah 1,5Ich schaute die Berge an — doch siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten!

25s. Jer 9,10; Hos 4,3; Zeph 1,2-3Ich schaute — und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden!

26Jer 12,4; 14,2-6; 25,11; 3Mo 26,31; Ps 76,8; Mi 3,12Ich schaute — und siehe, das fruchtbare Land war zur Wüste geworden, und alle seine Städte waren zerstört vor dem Herrn, vor der Glut seines Zorns.

27 Jer 5,10.18; vgl. Jes 6,13; 17,6 Denn so spricht der Herr: Das ganze Land soll verwüstet werden; doch ich will ihm nicht ganz ein Ende machen.

28Darum wird die Erde trauern und der Himmel droben sich in Schwarzs. Jer 4,23; Jes 50,3 kleiden, weil ich entschlossen bin, zu tun, was ich gesagt habe; und es reut mich nichtJer 7,16; 15,1; 4Mo 23,19, und ich gehe nicht davon ab.

29Vor dem Geschrei der Reiter und der Bogenschützen fliehtJer 4,13; 39,4-6 die ganze Stadt; sie versteckenJes 2,19-21; Lk 23,30; Offb 6,15-17 sich im Gebüsch und steigen auf die Felsen; die ganze Stadt ist verlassen; kein Mensch wohnt mehr darin.

30Und nun, du Verwüstete, was willst du tunJer 5,31; Jes 10,3? Wenn du dich auch in Scharlach kleidest, wenn du dich auch mit Goldgeschmeide schmückst, wenn du auch deine Augen mit Schminke2Kö 9,30; Hes 23,40 herausstreichst, so machst du dich doch vergeblich schön; deine LiebhaberHes 23,22 verschmähen dich und trachten dir nach dem Leben!

31Denn ich höre ein Geschrei wie von einer, die in WehenJer 6,24; vgl. Jer 13,21; 22,23 liegt, einen Angstruf wie von einer, die zum ersten Mal Mutter wird: die Stimme der Tochter Zion, die stöhnt und ihre HändeKla 1,17 ausbreitet: O wehe mir, denn meine Seele erliegt kraftlosJer 4,13; Kla 1,20; 2,21 den Mördern!