1Nach Tagesanbruch trafen sie einen Mann aus Kyrene,Kyrene mit einer zahlreichen jüdischen Bevölkerung war eine große und blühende Stadt Libyens in Nordafrika. namens Simon. Den zwangen sie, Jesu Kreuz zu tragen.
33So kamen sie zu einem Platz, namens Golgatha, das heißt Schädelstätte.Der Hügel hatte seinen Namen wahrscheinlich von seiner schädelförmigen Gestalt.
34Dort gaben sieDie römischen Soldaten, die Jesus kreuzigen sollten. ihm betäubenden Wein zu trinken.Mit einem betäubenden Gift gemischter Wein (an unserer Stelle wörtlich: "Wein mit Galle," d.h. hier jedenfalls mit Gift von bitterem Geschmack gemischt) wurde nach jüdischer und heidnischer Sitte den Hinzurichtenden angeboten, um sie für die Schmerzen abzustumpfen. Doch als er ihn gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken.Er wollte alle Schmerzen mit vollem Bewußtsein leiden.
35Nach seiner Kreuzigung verteilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber warfen.Nach einem römischen Gesetz fielen die Kleider der Hingerichteten den Vollstreckern des Urteils zu. — Hinter "das Los darüber warfen" lassen einige Handschriften die Worte folgen: "damit der Ausspruch des Propheten in Erfüllung gehe: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen." Ps 22:18 Aber nach den besten Zeugen sind diese Worte nicht ursprünglich; sie sind hier jedenfalls aus Joh 19:24 eingefügt worden.
36Dann setzten sie sich dort nieder und hielten bei ihm Wache.Die Gekreuzigten wurden bewacht.
37Über seinem Haupt aber war eine Inschrift angebracht mit der Angabe seiner Schuld,Auch dies pflegte sonst bei Kreuzigungen zu geschehen. die lautete: Dies ist Jesus, der Juden König.
38Auch wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, der eine zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken.
39Die Vorübergehenden aber schmähten ihn: sie schüttelten den KopfPs 22:7, 109:25.
40und sprachen: "Du wolltest ja den Tempel niederreißen und ihn in drei Tagen wiederbauen. Nun hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn, so steige vom Kreuz herab!"
41Auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und den Ältesten spotteten und sagten:
42"Anderen hat er geholfen, und sich selbst kann er nun nicht helfen! Er will ja der König Israels sein! Nun gut, so mag er jetzt vom Kreuz heruntersteigen! Dann wollen wir an ihn glauben.
43Er hat auf Gott vertraut; der mag ihn nun retten, wenn's ihm gefällt.Ps 22:8 Weish. Sal. 2,13.17-20. Er hat ja gesagt: ich bin Gottes Sohn."
44Ebenso beschimpften ihn die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.
45Von der sechsten Stunde aber bis zur neuntenVon 12 Uhr mittags bis 3 Uhr nachmittags. bedeckte Finsternis die ganze Gegend.D.h. Jerusalem und seine Umgebung: dies scheint der Sinn des griechischen Ausdrucks zu sein.
46Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: "Eli, Eli, lema sabachthani!" Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?Ps 22:1.
47Als dies einige der Umstehenden hörten, sprachen sie: "Der ruft Elia."Dies ist eine spöttische Verdrehung der Worte Jesu.
48Sofort lief einer von ihnen hin, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf einen Rohrstab und wollte ihm zu trinken geben.
49Da sprachen die anderen: "Laß doch!Gib ihm nicht zu trinken! Wir wollen sehen, ob Elia wirklich kommt und ihm hilft."Dies ist offenbar Spott gegenüber der mitleidigen Tat dessen, der Jesus zu trinken geben will. Denn Jesu Angstruf schien ihm von quälendem Durst, der gewöhnlichen furchtbaren Plage der Gekreuzigten, zu zeugen.
50Jesus aber schrie nochmals laut und gab den Geist auf.
51In diesem Augenblick zerriß der TempelvorhangDurch einen Vorhang wurde das Heilige von dem Allerheiligsten getrennt. Außerdem gab es aber damals im Tempel noch einen anderen prächtigen Vorhang: der hing vor der Eingangspforte, die aus der Vorhalle in das Heilige führte. Nun hat aber nach jüdischen Berichten gerade an dieser Eingangspforte während des Passahfestes um das Jahr 30 (oder 29) n. Chr. zur Zeit des Abendopfers ein wunderbarer Vorgang stattgefunden, der von den Schriftgelehrten als ein Vorzeichen von der Zerstörung des Tempels betrachtet wurde. Ebenso haben auch die alten Kirchenväter des Zerreißen des Vorhangs im Augenblick des Todes Jesu auf den Untergang des Tempels gedeutet (vgl. Th. Zahn: Das Evangelium des Matthäus, S.706f.). von oben bis unten in zwei Stücke.
52Die Erde erbebte. Die Felsen zerbarsten. Die GräberDie Felsengräber in der Nähe von Jerusalem. öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen HeiligenViele Gerechte der Vorzeit, die dort begraben lagen. wurden auferweckt;
53die gingen aus ihren Gräbern hervor, kamen nach seiner Auferstehung in die heilige StadtJerusalem. und erschienen vielen.
54Als aber der Hauptmann und seine Leute, die bei Jesus Wache hielten, das Erdbeben und, was sich sonst noch zutrug, sahen, da wurden sie von großer Furcht erfüllt und sprachen: "Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!"Sie hatten wohl gehört, daß Jesus wegen dieses Bekenntnisses angeklagt und gekreuzigt worden war.
55Es waren dort auch viele Frauen, die von fern zusahen: sie hatten Jesus von Galiläa her begleitet und ihm gedient.
56Unter ihnen waren auch Maria aus Magdala,Einer Ortschaft am Westufer des Sees Genezaret. Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
57Am Abend kam ein reicher Mann, aus ArimathäaD.i. wohl Rama (Ramathaim) in Efraim, Samuels Geburtsort, 1Sa 1:19 später als Stadt Judäas bezeichnet (1. Makk. 11,34 Lu 23:51). gebürtig, mit Namen Josef, der auch eine Jünger Jesu geworden war.Wohin Josef, der jedenfalls in Jerusalem seinen Wohnsitz hatte, kam, wird nicht gesagt. Er kam wohl nach Golgatha und begab sich von da zu Pilatus.
58Der ging zu Pilatus und bat ihn um Jesu Leichnam. Da befahl Pilatus, man solle ihm den Leichnam überlassen.
59Nun nahm Josef den Leichnam, ließ ihn in reine Leinwand wickeln
60und in ein noch unbenutztes Grab legen, da er für sich in einen Felsen hatte hauen lassen. Dann ließ er einen großen Stein vor die Grabesöffnung wälzen und entfernte sich.Vgl. über Christi Grab G. Dalman: Orte und Wege Jesu, 1924, XXI, Golgatha und das Grab.
61Maria aus Magdala aber und die andere Maria blieben dort und setzten sich dem Grab gegenüber.
62Am nächsten Tag, am Tag nach dem Freitag,D.h. also am Sabbat; wörtlich: "am Tag nach der Vorbereitung" auf den Sabbat. kamen die Hohenpriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus
63und sprachen: "Herr, es ist uns eingefallen, daß jener Betrüger bei seinen Lebzeiten gesagt hat: 'Nach drei Tagen werde ich auferstehen.'
64Laß nun das Grab bis zum dritten Tag streng bewachen, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen und dann zum Volk sagen: 'Er ist von den Toten auferstanden.' Dann wäre der letzte Betrug noch schlimmer als der erste."Als den ersten Betrug sehen sie wohl Jesu Erklärung an, daß er der verheißene Messias sei. Es scheint, sie wollen Pilatus glauben machen, es drohe dem Staate eine Gefahr, wenn Jesu Jünger seine Auferstehung verkündigten.
65Pilatus sprach zu ihnen: "Ihr sollt eine Wache haben. Geht hin und verwahrt das Grab, so gut ihr könnt."
66Da gingen sie hin und sicherten das Grab: sie versiegelten den SteinEtwa so, daß sie Fäden über den Stein zogen, die dann an den Enden mit Siegelerde am Grab angesiegelt wurden. und stellten die Wache aus.
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